Alumnikonferenz 8.-12. Oktober 2019 in Moskau

Russische Deutschlandalumni trafen sich in der Woche vom 8. bis 12. Oktober 2019 anlässlich unserer Alumnikonferenz in der Moskauer Staatlichen Pädagogischen Universität. Die Förderung der Nachwuchskräfte und das Bilden von Netzwerken sind die Hauptziele der Alumniarbeit des Informationszentrums „hallo deutschland!“ des Deutsch-Russischen Forums e.V. in Moskau.

2018 bis 2020 veranstalten Deutschland und Russland zusammen ein bilaterales Themenjahr der Hochschulkooperation und Wissenschaft. Dies zum Anlass nahmen wir, um 100 russische Deutschlandalumni aus zahlreichen Regionen Russlands nach Moskau einzuladen und an insgesamt vier Tagen und in zahlreichen Workshops ins Gespräch zu bringen.

Zwei abendliche Höhepunkte umrissen die Alumniwoche in Moskau: Gemeinsam mit der Deutschen Botschaft Moskau konnten wir in Anwesenheit von S.E. Botschafter Dr. Geza Andreas von Geyr und Matthias Platzeck, Ministerpräsident a.D., Vorsitzender des Vorstandes, Deutsch-Russisches Forum e.V., über 300 Alumni u.a. auch der Partnerorganisationen wie dem Goethe Institut, der DFG und der Alexander von Humboldt Stiftung am Dienstagabend zusammen bringen.

Ein weiteres Highlight war das Moskauer Gespräch zum Thema 190 JAHRE RUSSLANDEXPEDITION VON ALEXANDER VON HUMBOLDT UND DIE ERINNERUNGEN DER RUSSLANDDEUTSCHEN

Mit 16 Jahren den zweiten Blitzableiter Deutschlands gebaut; mit 90 Jahren von Autogrammbitten genervt, weil sie ihn von seiner Forschungsarbeit abhielten – dazwischen entfaltete sich am Abend des 10. Oktober 2019 für die 150 Gästen des V. Moskauer Gesprächs  das reiche und vielfältige Leben des Alexander von Humboldt. In einer Fülle von anregenden Anekdoten und unterhaltsamen Details ließen die vier deutschen und russischen ExpertInnen keinen Zweifel daran aufkommen, was diesen Kosmopoliten und Humanisten auch in seinem 250. Geburtsjahr zu einem Vorbild und Vorreiter macht. Eher kritisch beleuchteten sie dagegen die zunehmende Popularisierung Humboldts in den vergangenen 15 Jahren. Sie habe ihn aus seiner historischen Verankerung auf das Podest des „guten Deutschen“ gehoben. Anstatt ihn volksselig zu feiern, luden daher Prof. Tatiana Ilarionova, Prof. Natalia Rostislavleva, Prof. Oliver Lubrich und Hartmut Koschyk dazu ein, wieder mehr Humboldt zu lesen. Vom ersten Ausbildungsinstitut für Bergarbeiter über Vorlesungen für Frauen bis zur nachhaltigen Forstwirtschaft berge die Lektüre Humboldts viele Erkenntnisse, welche Geisteshaltung zu Pionierarbeit führt.