Vernetzung von Wissenschaft und Realwirtschaft: Ein Entgegenkommen?- Junge Alumni diskutieren über ihre beruflichen Perspektiven

Vom 27. bis 30. April fand bereits die fünfte Regionalkonferenz für russische Deutschland-Alumni, die den Bereichen Wirtschaft und Wissenschaft gewidmet ist, statt. Artem Lysenko, Projektleiter von „hallo deutschland!“ und die Praktikanten Valeria Romme und Tobias Vollmer organisierten in enger Kooperation mit der Regierung der Region Tjumen, den hiesigen Universitäten und in freundlicher Unterstützung des DAAD und dem Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland, das Treffen in Tjumen zum Thema „Vernetzung von Wissenschaft und Realwirtschaft: Ein Entgegenkommen?“. Absolventen beliebiger deutscher Programme waren dazu eingeladen, zusammen mit Experten aus Russland und Deutschland Fragen des wirtschaftlichen, politischen und öffentlichen Lebens, sowie der aktuellen deutsch-russischen Beziehung zu diskutieren.

Die 50 ausgewählten Deutschland-Alumni, eine bunt gemischte Gruppe sehr unterschiedlichen Alters, verschiedener Berufsgruppen und aus verschiedenen Regionen Russlands, treffen sich in der perspektivreichen Region Tjumen, um den aktuellen Stand der Deutsch-Russischen Zusammenarbeit in Wirtschaft und Wissenschaft zu diskutieren. In vielfältigen Arbeitsformen wie Vorträgen, Rundtischgesprächen, Gruppenarbeiten und Workshops wurden Kontakte geknüpft und neue Impulse für eigene Projekte in der bilateralen Zusammenarbeit entwickelt.

Es fanden sich die Teilnehmer bereits am Abend vor der offiziellen Eröffnung zunächst zu einer Stadtführung durch Tjumen und anschließend zu einem gemeinsamen Abendessen in informeller Atmosphäre zum ersten Kennenlernen zusammen. Das gegenseitige Herantasten ermöglichte eine erste Einschätzung des Bezuges der Teilnehmer und Experten zu Deutschland.

Der erste Tag stand im Zeichen einer Diskussion über die deutsch-russischen Beziehungen im Ganzen. Am Morgen des 27.04.2015 eröffnete Sibylle Groß, Mitglied der Geschäftsführung des Deutsch-Russischen Forum e.V. in den Räumlichkeiten der Staatlichen Universität Tjumen die fünfte deutsch-russische Alumnikonferenz. Mit einigen Grußworten bedankte sie sich bei dem Vertreter der Tjumener Gebietsverwaltung, V. M. Shumkov, Direktor der Anlagepolitik und der staatlichen Förderung von Unternehmergeist der Region Tjumen, und bei G. N. Chebotarev, Präsident der Staatlichen Universität Tjumen, für die Möglichkeit Experten und Deutschland-Alumni an diesem Ort zusammenführen zu können. Bei der Eröffnung thematisierte Sybille Groß neben dem Potential und den Entwicklungsmöglichkeiten der Region auch Ziele und Prioritäten, die im Rahmen der Alumnikonferenz von den Teilnehmern erreicht werden sollten: Beruflicher und privater Austausch, das Sammeln von Ideen für deutsch-russische Projektinitiativen sowie deren optimale Umsetzung durch strukturiertes Projektmanagement.

V. M. Shumkov stellte die ökonomische Struktur und das reiche Potential der Region Tjumen mit seinen Bodenschätzen und der verarbeitenden Industrie dar. Deutsches Kapital sei zahlreich in neue Betriebe geflossen. Diese Dynamik soll aufrechterhalten werden: es seien Investitionen in weiteren Sparten in Verhandlung. Das gegenseitige Annähern, so Shumkov, müsse aber auch parallel im Bildungssystem, dem Tourismus und der Kultur ausgebaut werden. Für G. N. Chebotarev ist es besonders wichtig das bereits über 2 Jahrzehnte hinweg existierende Zusammenwirken mit Universitäten in Deutschland weiter auszubauen und auf andere Bildungsbereiche auszuweiten.

Im weiteren Verlauf der Konferenz fanden einzelnen Vorträgen, Gesprächsrunden, Workshops und Gruppenarbeiten statt, die mit Hilfe von verschiedenen Moderatoren geleitet wurden. Zudem wurden die jungen Teilnehmern dazu ermutigt an  deutsch-russischen Beziehungen als grundlegende Basis für zukünftige Entwicklungen festzuhalten.

Zum Ende der Konferenz bedankten sich sowohl die Teilnehmer als auch die Veranstalter für das Zusammentreffen in Tjumen. Die Teilnehmer betonten, dass die bunte Zusammenstellung sehr bereichernd war. Insgesamt gab es ein durchweg positives Feedback. Das gemeinsame Abendessen und der Aufenthalt in den Thermalquellen rundeten in lockerer Atmosphäre die erfolgreiche Konferenz ab.