Konferenz „Die Vielfalt der Investitionsmöglichkeiten und Chancen für junge Experten-Junge Alumni diskutieren über ihre beruflichen Perspektiven“
(Nischnij Novgorod, 9.-13. September 2014)
Die zweite Alumnikonferenz des Jahres 2014 war dem Thema „Die Vielfalt der Investitionsmöglichkeiten und Chancen für junge Experten-Junge Alumni diskutieren über ihre beruflichen Perspektiven“ gewidmet und gliederte sich in ihrem ökonomischen Schwerpunkt in das dritte Internationale Business-Summit in Nischnij Novgorod ein. Vom 9-13. September 2014 trafen sich 46 ausgewählte Teilnehmer, um den aktuellen Stand der Deutsch-Russischen Zusammenarbeit in Wirtschaft und Wissenschaft zu diskutieren, Kontakte zu knüpfen und neue Impulse für eigene Projekte in der bilateralen Zusammenarbeit zu entwickeln. Der Konferenzort Nischnij Novgorod war dafür gezielt gewählt worden: Als Messe- und Kaufmannsstadt ist Nischnij reich an Tradition und galt bis ins 20. Jahrhundert als „Geldbeutel Russlands“. Heute überzeugt die Stadt an der Mündung von Wolga und Oka nicht nur mit malerischen Landschaften und ihrer historischen Bedeutung sondern auch als attraktiver Investitionsstandort und Vorreiter marktwirtschaftlicher Reformen. (http://www.admcity.nnov.ru/ge/nischni-nowgorod/geschichte-der-stadt/).
Vorbereitet und durchgeführt wurde die Konferenz von Artem Lysenko, Projektleiter der Moskauer Außenstelle des Deutsch-Russischen Forums e.V. sowie der Praktikantin Maria Beilmann. Zudem wurde das Organisationsteam aktiv von der Regierung Nischnij Novgorod, dem Deutschen Zentrum Nischnij Novgorod und der hiesigen Linguistischen Universität unterstützt.
Obwohl die offizielle Eröffnung der Konferenz für den 10. September angesetzt war, fand das erste Kennenlernen von Teilnehmern und Referenten bereits bei einem gemeinsamen Abendessen am 09. September statt, das neben ersten Gesprächen auch die Herantastung an das Konferenzthema „Projektmanagement“ durch Trainerin und Münchener Unternehmerin Susann Schmid-Engelmann ermöglichte. Trotz informeller Atmosphäre konnten bei diesem Abendessen bereits wichtige Grundlagen geschaffen werden, die den Teilnehmern die Arbeit im Bereich „Projektmanagement“ erleichtern sollte. Diese ersten Grundlagenkenntnisse konnten dann bei dem großen Projektmanagementworkshop am 11. September aufgegriffen und vertieft werden.
Die Eröffnung der Konferenz erfolgte am 10. September in den Räumlichkeiten des Messe- und Konferenzzentrums Nischnij Novgorod durch Vertreter der Regierung Nischnij Novgorod, Ute Katzsch-Egli, Beauftrage für die Region Nischnij Novgorod der Deutschen Botschaft in Moskau und Dr. Gregor Berghorn, Leiter der Moskauer Außenstelle des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Die Eröffnung thematisierte neben dem Potential und den Entwicklungsmöglichkeiten der Region auch Ziele und Prioritäten, die im Rahmen der Alumnikonferenz von den Teilnehmern erreicht werden sollten: Beruflicher und privater Austausch, das Sammeln von Ideen für deutsch-russische Projektinitiativen sowie deren optimale Umsetzung durch organisiertes Projektmanagement. Welche unterschiedlichen Bereiche deutsch-russische Kooperationsprojekte umfassen können, wurde gleich nach der Eröffnung der Konferenz durch den Initiativvortrag von Jörg Rathmann verdeutlicht, ehemaliger Geschäftsführer des Mittel- und Osteuropazentrums Rheinland-Pfalz GmbH und seit 2014 Leiter der russischen Außenstelle der TOMRA Sorting GmbH. Neben seinen persönlichen Erfahrungen in deutsch-russischer Zusammenarbeit erläuterte dieser seine Sicht auf die momentanen Herausforderungen der bilateralen Kooperation. Herr Rathmann überzeugte durch sein ehrliches Auftreten, das direkte Thematisieren von Problemen und eine professionelle Einschätzung der gegenwärtigen Situation. Seine Anregungen und Aussagen flossen direkt in das „Visionscafé: die Deutsch-Russischen Beziehungen in der Zukunft“ ein und animierten die Teilnehmer, sich in Kleingruppen über ihre eigenen Vorstellung des zukünftigen länderübergreifenden Dialogs auszutauschen.
Fortgesetzt wurde der Konferenztag mit einem Runden Tisch, an dem sich die Regierung von Nischnij Novgorod, ansässige Unternehmen sowie Frau Katzsch-Egli, und Dr. Berghorn beteiligten. Die Moderation des Runden Tisches wurde von Herrn Lysenko übernommen. Die Gesprächsthemen der Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft variierten stark, jeder der Anwesenden bekam die Möglichkeit, die gegenwärtige Situation der Deutsch-Russischen Beziehung in der Region Nischnij Novgorod aus seiner Perspektive zu erläutern. Das Angebot, die Facetten der Zusammenarbeit in dieser einmaligen Zusammensetzung zu diskutieren, wurde von den Teilnehmern sehr positiv aufgenommen. Es wurden sehr viele Fragen gestellt, die von den Vertretern bereitwillig beantwortet wurden.
Da die Alumnikonferenz Nischnij Novgorod in das dritte Internationale Business-Summit integriert war, bekamen Teilnehmer, Organisatoren und Referenten auch die Möglichkeit, bei der offiziellen Eröffnung des Business-Summits 2014 anwesend zu sein. Die neugewonnenen Informationen des Runden Tisches und die Eindrücke der Eröffnung wurden am Nachmittag des 10. September durch das „Aktionscafé: Mein Beitrag in den deutsch-russischen Beziehungen” aufgegriffen und in Projektideen umgewandelt. Die Ergebnisse des Aktionscafés wurden auch noch lange nach Beendigung des Programmpunkts in informeller Atmosphäre bei einem Empfang im Namen der Regierung Nischnij Novgorod diskutiert und analysiert.
Der 11. September war ganz der Karriereplanung und dem Projektmanagement gewidmet. Frau Schmid-Engelmann und Herr Rathmann thematisierten dabei gezielt die Problembereiche der heutigen Karrieregestaltung: Kann man Karriere planen? Welchen Herausforderungen müssen sich junge Spezialisten bei der Karriereplanung stellen? Wie können Eigenprojekte nützlich für die eigene Karriere sein? Und welche Schritte müssen vor der Projektidee bis zur konkreten Umsetzung bedacht werden? Obwohl sich „Projektmanagement“ bei erster Berührung als ein sehr abstrakter und schwer zu fassender Arbeitsbereich erwies, wurden unter der professionellen Anleitung von Frau Schmid-Engelmann die großen Stolpersteine eines Projekts, z.B. die notwenige aber manchmal schwer einzuhaltende Balance zwischen Zeit, Kapital und Aufwand, methodisch und systematisch aus dem Weg geräumt. Der Workshop gestaltete sich sehr intensiv und die Teilnehmer waren durch die Präsentation von einzelnen Zwischenergebnissen zur steten Mitarbeit aufgefordert. Kleine Pausen sowie das gemeinsame Mittagessen boten da gern gesehene Erholungsphasen, die neue Kraft für die vertiefte Arbeit mit dem Thema gaben. Insgesamt gliederte sich der Workshop in drei Teilbereiche, die mit der Vorstellung der Projektergebnisse, einer Reflexion über die Methodik der Referenten und einer Diskussion über die erreichten Ziele einen gelungenen Abschluss fand. Die Abrundung des Konferenztages bildete zu guter Letzt einer Stadtführung durch Nischnij Novgorod, bei der die Anwesenden Nischnij in all seinen Facetten zu Fuß und mit Bus erkunden konnten.
Die Programmgestaltung des dritten Konferenztages fand außerhalb Nischnij Novgorods, in den Städten Zawolschje und Gorodets statt. Dort war zunächst ein Besuch bei dem Unternehmen „LEONI-Zawolschje“ geplant, das von den Teilnehmern und Sebastian Nitzsche, stellvertretender Geschäftsführer des Deutsch-Russischen Forums e.V., durch die Erstellung eines Gesprächfadens vorbereitet wurde. Der Unternehmensbesuch war ein voller Erfolg. Die Besichtigung wurde von dem Generaldirektor der Firma „LEONI“ Clemens Ferdinand Sachs angeleitet, der sich viel Zeit für die Vorstellung des Unternehmens und die Fragen der Teilnehmer nahm. Die Anwesenden wurden nach einer kurzen Unternehmenspräsentation durch das Fertigungsgebäude geführt, in dem Herr Sachs das Produkt des Unternehmens detailliert erklärte: „LEONI“ ist zurzeit einer der größten Zulieferer von Elektrokabeln für die Automobilbranche, zu ihren Kunden gehören u. A. Renault, Nissan und LADA. Die Produktion im Standort Zawolschje läuft seit 2012- in diesem Zeitraum konnte sich „LEONI-Zawolschje“ mit seinem engagierten Unternehmenskonzept zu der am schnellsten wachsenden Außenstelle der gesamten Firma „LEONI“ entwickeln. Insbesondere der Generaldirektor Herr Sachs hinterließ mit seiner aktiven Art, seinem Interesse und seinem Wissen über die Details des Fertigungsprozesses einen sehr positiven Eindruck bei den Teilnehmern. Nach der Rückkehr nach Nischnij Novgorod wurde der Ablauf des Unternehmensbesuchs nochmals von Herrn Nitzsche aufgegriffen und in einer abschließenden Zusammenfassung der Eindrücke gebündelt.
Vor dem Transfer nach Nischnij Novgorod besichtigten die Anwesenden noch die Künstlerstadt „Gorodets“, in der die Handwerkstraditionen der Region in einem Museumsdorf ausgestellt und vorgeführt wurden. Die Anwesenden konnten sich ein Bild darüber schaffen, wie die traditionelle Anfertigung der regionalen Produkte ausgesehen hat und wie diese Traditionen auch noch im 21. Jahrhundert aufrecht-erhalten werden.
Die Deutsch-Russischen Beziehung aus wissenschaftlicher Sicht wurde nochmals am letzten Tag der Konferenz bei einem Besuch bei der Linguistischen Universität Nischnij Novgorod angesprochen. Den Teilnehmern wurden dort die Partnerschaften und die DAAD-Kooperation der Universität vorgestellt. Die Konferenz wurde mit einer abschließenden Feedbackrunde und einer schriftlichen Evaluation offiziell beendet.