Vom 28. Juni bis 2. Juli 2021 fand in Kaluga im Rahmen der Städtepartnerkonferenz, die alle zwei Jahre abwechselnd in Deutschland und Russland veranstaltet wird, die erste hybride Alumni-Konferenz zum Thema »Neue Impulse für die deutsch-russischen Beziehungen: Digitalisierung von Projekten und Vielfalt professioneller Zusammenarbeit« statt.
Für die Teilnahme an der dreitägigen Alumni-Konferenz bewarben sich 308 hochqualifizierte Fachkräfte aus verschiedenen Regionen Russlands, von denen über 100 teilnahmen: Um sich am regen Meinungsaustausch zu beteiligen, reisten 60 Teilnehmer*Innen nach Kaluga. Weitere über 40 Alumni schlossen sich der Diskussion digital an.
Das Rahmenprogramm bildeten die Veranstaltungen der Städtepartnerkonferenz.
Am Abend des 28. Juni wurden die Teilnehmer*innen von Schlüsselpersonen der deutsch-russischen Beziehungen und den Gastgebern herzlich begrüßt: Feierliche Grußreden vor großen Publikum hielten der Gouverneur des Gebiets Kaluga, Wladislaw Schapscha, das Stadtoberhaupt von Kaluga, Dmitrij Denisow, der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation, S. E. Dr. Géza Andreas von Geyr, der Sonderbeauftragte des Präsidenten der Russischen Föderation für internationale und kulturelle Zusammenarbeit, Dr. Michail Schwydkoj, der Vorsitzende des Energieausschusses der Staatsduma der Föderalen Versammlung der Russischen Föderation und der Vorsitzende der Russisch-Deutschen Parlamentariergruppe, Pawel Sawalnyj. Des weiteren wurden Grußworte vom Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, von Außenminister Sergej Lawrow und von der Vorsitzenden des Föderationsrates, Walentina Matwienko, verlesen. In ihren Grußworten äußerten diese ihre Bereitschaft zum Gespräch.
Per Videobotschaft begrüßten das Publikum der Bundesminister des Auswärtigen, Heiko Maas, der Ministerpräsident a.D. und Vorsitzende des Vorstands des Deutsch-Russischen Forum e.V., Matthias Platzeck, sowie Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen.
Während der Eröffnung konnten die Teilnehmer*innen auch den Beiträgen vom Koordinator für die zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit Russland, Zentralasien und den Ländern der Östlichen Partnerschaft, Johann Saathoff, vom Oberbürgermeister der Stadt Suhl, André Knapp, vom Vizepräsidenten der Assoziation der Partnerstädte, Sergej Paramonow, von der Vorsitzenden des Vorstands der Stiftung West-Östliche Begegnung, Jelena Hoffmann, vom Vorsitzenden des Bundesverbands Deutscher West-Ost Gesellschaften (BDWO), Peter Franke, vom Leiter des Auslandsbüros Moskau und Landesbeauftragten für die Russische Föderation der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Dr. Thomas Kunze, und vom Büroleiter Moskau der Hanns-Seidel-Stiftung, Jan Dresel, folgen.
Die Rednerbeiträge wurden zwischendurch durch Aufführungen Kalugaer Volkstänze aufgelockert.
Nach der Eröffnung wurden alle Gäste der Konferenz auf Einladung der Gebietsregierung Kaluga zu einem feierlichen Empfang im Bankettsaal „Biosfera“ eingeladen.
Den Auftakt des zweiten Tages bildete eine Podiumsdiskussion zu der Frage, was die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Politik für die deutsch-russischen Beziehungen leisten kann.
Exklusiv für die Alumni deutscher Förderprogramme hatten die Experten, Dr. Georg Schneider und Prof. Dr. Eduard Gerhardt, ihre spannenden Einführungsvorträge vorbereitet. Diese gaben den Teilnehmer*innen Impulse zur Entwicklung ihrer eigenen Projekte, die sie am letzten Konferenztag im Plenum präsentierten. Trotz der corona-bedingt kurzfristig unterbundenen Anreisemöglichkeiten konnten die Referenten sich online anschließen und die Arbeitsgruppen im Laufe der Konferenztage moderieren.
Nach intensiver Plenums- und Gruppenarbeit versammelten sich die Konferenzteilnehmer*innen im Gostinych Rjadow, um ein Abendprogramm auf Einladung der deutschen Seite zu genießen. Zu einem Highlight dieser Veranstaltung wurde der Auftritt der Leiterin des Deutschlandjahres in Russland 2020/2021, der Direktorin des Goethe-Instituts Moskau, Regionale Leiterin der Region Osteuropa / Zentralasien, Dr. Heike Uhlig. Nach ihrem Grußwort führten jungen Musiker aus dem Projekt musacula Musikstücke von Beethoven und Bach in moderner Interpretation auf.
Am Morgen des dritten Konferenztages fand die Abschlussveranstaltung statt: Die Vertreter*innen aller Arbeitsgruppen präsentierten die Ergebnisse ihrer Diskussionen. Zum Abschluss des Treffens wurde auch der Austragungsort der nächsten Deutsch-Russischen Städtepartnerkonferenz verkündet: Sie wird 2023 in der Ruhrmetropole Essen zu Gast sein.
Nach dem Abschluss der Städtepartnerkonferenz setzte sich die intensive Arbeit fort: Die Alumni-Konferenz hatte zwei Schwerpunkte – »Neue Impulse für deutsch-russische Beziehungen« und »Digitalisierung und internationale Zusammenarbeit«. Dementsprechend waren vor dem Veranstaltungsbeginn zwei größere Arbeitsgruppen gebildet worden. Innerhalb dieser zwei Gruppen, deren Arbeit von den beiden Experten moderiert wurde, bildeten sich noch Kleingruppen heraus, sodass am Ende der Konferenz mehr als 10 Projekte präsentiert werden konnten.
Die Arbeit an den Projekten schloss in sich mehrere Phasen ein: Zuerst wurden die Themenbereiche bestimmt. Danach wurden die groben Konzepte entworfen, die später präzisiert und unter der Leitung der Referenten und erfahrener Alumni um letzte Details ergänzt wurden.
Alle Phasen enthielten Zwischenpräsentationen, sodass die Experten zu jedem wesentlichen Schritt in der Ausarbeitung Feedback beisteuern konnten.
Ein lebhaftes Echo löste der Auftritt von Karoline Gil aus, die von den aktuellen Projekten des Instituts für Auslandsbeziehungen berichtete und die Arbeit der Alumni mit vielen Kommentaren und Ergänzungen vor Ort begleitete. Ihr Vortrag fand einen großen Anklang beim Publikum, das mehrere Fragen stellte.
Auch das Kulturprogramm konnte zur Bereicherung der Veranstaltung beitragen: Die Alumni konnten das Kloster »Tikhonova Pustyn« und in dessen Nähe das Diorama »Das Große Gegenüberstehen am Fluss Ugra« besichtigen, eine Stadtführung machen oder Kalugaer Museen besuchen – das K. E. Ziolkowski-Museum für die Geschichte der Kosmonautik, das Museums-Landgut »Polotnjanyj Zavod« und das Papiermuseum »Buzeon«.
Das Konferenzprogramm wurde durch zwei Evaluationsrunden abgerundet, während derer die Alumni ihre Eindrücke schriftlich und mündlich teilten. Es wurde mehrmals erwähnt, dass alle Teilnehmer*Innen ein hohes Maß an Aktivität, Flexibilität und Offenheit zeigten und dass die Netzwerke, die während der Zusammenarbeit entstanden, als Grundlagen für die Planung und Durchführung neuer Kooperationsprojekte dienen können. Ebenso wurde festgestellt, dass alle Veranstaltungen der Konferenz in einer freundlichen und lockeren Atmosphäre verliefen. Den letzten Konferenzabend verbrachten die Teilnehmer*Innen in der feierlichen Atmosphäre des Restaurants „Dom Artista“.
Das Organisatorenteam bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmer*innen, bei den Expert*innen, bei den Organisator*innen der Städtepartnerkonferenz und bei allen Projektpartner*innen und hofft, noch viele weitere spannende Projekte erleben zu können.