Am 23. November 2017 fand im Deutsch-Russischen Haus in Moskau das Moskauer Gesprächzum Thema: „Öko-Produkte und Öko-Landwirtschaft – eine nachhaltige Lösung fürs grüne Gewissen?“ statt.

Die Nachfrage nach ökologischen Produkten steigt sowohl in Deutschland als auch in Russland. Die russische Politik berät derzeit über Möglichkeiten einer ökologischen Förderung der Landwirtschaft. Auch in der zukünftigen deutschen Bundesregierung werden je nach Koalitionsgestaltung neue Akzente bei der Förderung nachhaltiger ökologischer Produkte gesetzt werden. Parallel nehmen in beiden Ländern immer mehr Anbieter Öko-Produkte ins Sortiment. Doch wo „Öko“ drauf steht, ist nicht unbedingt immer „Öko“ drin. Es gibt eine Vielzahl von Bio-Etiketten auf dem Markt, die den Konsumenten verunsichern. Außerdem haben auch nachhaltig hergestellte Produkte häufig ihre „Kosten“. Bspw. haben sie teilweise lange Transportstrecken hinter sich und weisen so trotzdem eine negative Umweltbilanz auf. Auch auf Schädlingsbekämpfungsmittel wird seltenst ganz verzichtet. Denn weiterhin werden Produkte, die nicht makellos aussehen, im Supermarkt gar nicht erst gekauft. Wie soll sich der Konsument in diesem „grünen“ Labyrinth verhalten? Was bedeutet „ökologisch“ im Unterschied zu „nachhaltig“? Wie ähnlich oder unterschiedlich ist das Konsumverhalten in Russland und in Westeuropa? Kann der Konsument durch den bewusst nachhaltigen Griff ins Regal wirklich das richtige Signal an die Märkte senden? Wie ist der Blickwinkel der Hersteller: Welche Erfolge können Zertifizierungen feiern? Welche „lessons learnt“ können ausgetauscht werden?

Diese Fragen diskutierten am 23. November 2017 im Deutsch-Russischen Haus in Moskau Tatjana Lebedewa, Chefredakteurin von Look.Bio & LookBio, Natalja Paramonowa, Journalistin und Organisatorin des „grünen“ Dokumentarfilmfestivals „Eco Cup“, Julia Gratschewa, Leiterin der Organisation „Ecological Union“ in St. Petersburg und Helena Drewes, Beraterin und Leiterin der Organisation „Organic Russia“. Das Gespräch wurde moderiert von Jan Dresel, Leiter der Verbindungsstelle der Hanns-Seidel-Stiftung in Moskau.