Alumnikonferenz 2017/II: Archangelsk

Vom 23. bis 25. Oktober 2017 fand in Archangelsk die X. Deutsch-Russische Konferenz für Alumni deutscher Förderprogramme statt, diesmal zum Thema „Internationale Projekte – ein wirksamer Mechanismus zur Lösung regionaler Herausforderungen“. Diese mehrtägige Veranstaltung wurde vom Alumni-Netzwerk „hallo deutschland!“ des Deutsch-Russischen Forums e.V. in enger Kooperation mit der Nordischen (Arktischen) Föderalen Universität (NArFU) organisiert und vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanziell unterstützt. Zur Alumni-Konferenz in Smolensk sind 20 Absolventen deutscher Programme aus verschiedenen Regionen Russlands zusammen gekommen und bekamen die exklusive Möglichkeit  von den deutschen Referenten neue Erkenntnisse zu Projektrealisierung und -management zu gewinnen.

Teilnehmer, die am Sonntag (22.10.2017) anreisten, hatten die Möglichkeit mit den Organisatoren seitens der NArFU und des „hallo deutschland!“´s –Team ein Orgelkonzert „Bach und Luther – Menschen, die Europa veränderten“ zu besuchen. Dieses Konzert widmete sich der 500 jährigen Reformation Luthers. Nach dem Konzert spazierte die Gruppe am Flussufer entlang bis zu dem Restaurant, wo das Abendessen stattfand. Zur großen Freude gesellten sich die Komponisten Winfried Dalke und Daria Schneiderova dazu. Auch die Experten trafen am späten Abend noch ein.

Am Montag (23.10.2017), dem ersten Tag der Alumni-Konferenz in Archangelsk mit intensivem ganztägigen Programm, hielten die eingeladenen deutschen Experten die ersten Vorträge. Zur Eröffnung hielt die Leiterin der Abteilung für Internationale Zusammenarbeit der NArFU Ljubov Zarubina eine Eröffnungsrede und stelle den Teilnehmern die Universität vor. Damit sich auch die Teilnehmer gegenseitig kennenlernen, wurde eine Vorstellungsrunde eingeleitet.

Den ersten Vortrag hielt Prof. Edward Gerhardt der Hochschule Coburg und führte die Teilnehmer in das Thema „Internationales Projektmanagement“ ein. In dem Vortrag wurden theoretische Ansätze der Projektplanung, wie zum Beispiel: Zeitmanagement, Einflussfaktoren, Zielsetzung sowie Projektablauf und Risikomanagement dargestellt. Es wurde stark auf zwei Modelle der Projektplanung eingegangen und wie man ein Projekt an sich strukturiert. In dem darauffolgendem Vortrag von Dr. Georg Schneider ging es besonders intensiv um „interkulturelle Kommunikation“ am Beispiel von Russland und Deutschland. Dr. Schneider teilte seine Erfahrungen und erklärte welche Probleme in „interkultureller Kommunikation“ (besonders in Internationalen Projekteverwirklichungen) entstehen können.

Nach einer Mittagspause, bei dem nicht nur das Essen, sondern auch die aufgenommen Information verdaut und diskutiert wurde, ging es weiter in den zweiten Teil des Programms. Die Teilnehmer teilten sich in zwei Gruppen auf: eine Gruppe, die den „Basiskurs“ des Projektmanagements absolvierte und die zweite Gruppe, welche schon Erfahrungen im Projektmanagement sammeln konnte führte den „vertiefenden Kurs“ durch.

Gruppe I beschäftigte sich mit den erlernten theoretischen Ansätzen; ihre Aufgabe war es, sich ein Projekt auszudenken und zu diesem ein Projektstrukturplan zu entwerfen, welcher am Ende der ganzen Gruppe in Form einer kurzen Präsentation vorzustellen.

Gruppe II, welche schon Erfahrungen im Projektmanagement gesammelt hatte, hatte die Aufgabe sich ein Projekt auszudenken und anhand ihrer Erfahrungen ein Plan zur Durchführung ihres Projektes zu erstellen und auch dies in einer kleinen Präsentation vorzustellen.

Am Ende des Tages hatten die Teilnehmer einen Vergleich zwischen dem von Gruppe I erstellten strukturierten Ablauf und dem auf Erfahrung basierten Ablauf von Gruppe II.

Nach einem gemütlichen Abendessen neigte sich der Abend dem Ende zu.

 

Der nächste Tag (24.10.2017) fing mit einem Einführungsvortrag von Dr. Schneider über den russischen Norden und die Chancen deutscher Unternehmen im russischen Markt an. Danach waren zwei Besuche geplant. Als erstes wurde ein Unternehmensbesuch des größten Sägewerk-Komplexes im Nordwesten Russlands ZAO „Lesnozavod Nr.25“ durchgeführt. Die Teilnehmer bekamen eine Führung durch das Sägewerk und einen Einblick in die Arbeit des Komplexes, sowie die Verarbeitung des Holzes. Unteranderem war es möglich die Leitung des Sägewerks kennenzulernen und an diese aufkommenden Fragen zu richten.

Als nächstes wurde die „Entwicklungsgesellschaft der Region Archangelsk“ besucht. Dort erhielten die Teilnehmer einen informativen Vortrag über die Tätigkeit des Unternehmens, welche darin besteht neue Projekte im Business zu Überstützen. Mit der Zahl der Erfolge waren die Teilnehmer sehr beeindruckt.

Zum Ende des Tages wurden die Besuche evaluiert, zusammengefasst und Eindrücke geteilt.

Bei dem Abendessen in dem Restaurant „Baralo“ hielt Dr. Schneider eine Rede an die Teilnehmer da er leider schon zur nächsten Konferenz eilen musste und bei dem letzten Tag der Konferenz nicht dabei sein konnte.

 

Am Mittwoch, dem letzten Tag der Konferenz, begann der Tag mit einem Vortrag von Prof. Gerhardt anknüpfend an den Vortrag des ersten Tages. Der Vortrag beinhaltete Themen des Projektmanagements und verschiedene Szenarien eines Projektes und seiner Planung. Die Teilnehmer teilten sich wieder in die Gruppen I und II auf und erweiterten ihre Präsentationen mit den Erfahrungen aus den Unternehmensbesuchen.

Nach den Präsentationen machten sich die Teilnehmer auf dem Weg zum Freilicht-Museum „Malye Korely“, welches Bauten (Wohnhäuser, Kirche u.ä.) historischer Dörfer des nordischen Gebietes ausstellt und sie diese in einer Führung erkunden konnten. 

In der zweiten Hälfte des Tages ging es zum Hauptcampus der Universität. In einem großen Konferenzraum wurden die Teilnehmer in die Projektarbeit der Universität eingeleitet. Das Thema richtet sich den Erfahrungen und Perspektiven der Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland in der Arktis zu. Dazu gab es vier Präsentationen seitens der Universität, welche folgende Themen beinhalteten: die Erfahrung der Teilnahme der NArFU an internationalen Projekten; die Städtepartner-Projekte Stadt Archangelsk – Emden; die Erfahrungen der Regionen bei der Umsetzung des Deutsch-Russischen Jahres des Jugendaustauschen sowie eine Präsentation einer Studentin über ein interkulturelles Medienprojekt mit der NArFU und der Universität Halle. Nach einer kurzen Pausen ging es in die offene Diskussion (Moderation: Artem Lysenko) des Runden Tisches mit dem Themenschwerpunkt „Interuniversitäre Partnerschaft zwischen Russland und Deutschland“. Deutsche und russische Experten (und Teilnehmer) diskutierten über die Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland, unteranderem wurden Probleme und Wünsche geäußert.

Nach einer Feedback-Runde ging die Alumni-Konferenz in Archangelsk zu Ende.

Bevor man sich von allen Teilnehmern und Gästen verabschiedete, fand in herzlicher und freundschaftlicher Atmosphäre ein letztes gemeinsames Abendessen im Restaurant „ Zolotitsa“ statt.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Alumni, Experten und Organisatoren für die Vorbereitung und die Verwirklichung der Alumni-Konferenz in Archangelsk und hoffen, dass aus ihr viele gemeinsame Alumni-Projekte entstehen werden.